Beschenkte können geben
Jesus sagt in der Bergpredigt (Mt 7,7):
„Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“
Jesus zeigt seinen Jüngern, dass die Grundlage allen Gebens Gottes Großzügigkeit ist. Er gab sich selbst zur Erlösung für alle Menschen. Deshalb kann er uns auffordern vor den Vater im Gebet mit unseren Bitten zu treten. Unsere Bitten werden erhört werden. Und er gibt in Joh. 14,13 noch eine bindende Versicherung:
„Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn.“
Manchmal muss man auch mit seinen Bitten dran bleiben, weil eine Erhörung scheinbar auf sich warten lässt. Darum fordert uns Jesus zum Suchen und Anklopfen bei Gott auf.
Als lebendige (vitale) Gemeinde erfahren wir Gottes großzügige und gebende Liebe. Weil Gott so barmherzig ist, sollen auch wir mit seiner gebenden Liebe erfüllt sein. Robert Warren schreibt in seinem Buch Vitale Gemeinde dazu:
„Vor dem Hintergrund so verstandener Motivation wollen wir nicht nur über das Geben von Geld nachdenken, sondern über jegliche Form des Gebens und des Dienstes, die alle aus denselben Quellen heiliger Großzügigkeit fließen.“
Wir können geben, weil uns Jesus reich beschenkt hat. Wir sind nicht der Kanal, der an die Quelle angeschlossen ist und vom Segen Gottes durch strömt wird. Wir sind wie eine große Schale unter einer Quelle. Sie wird gefüllt und läuft über. Wir werden zuerst beschenkt, um dann abgeben zu können. Alles was wir haben und besitzen ist ein Geschenk unseres Herrn. Wir geben unsere Zeit, unser Geld, unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung, unser Mitgefühl, unseren Dienst und vieles andere mehr, weil wir reich Beschenkte sind. Wir geben nicht aus Berechnung, oder weil wir eine Gegenleistung erwarten. Wir geben, weil uns zuerst gegeben wurde ohne Zwang, sondern freiwillig. Deshalb kann Paulus auch sagen (2.Kor. 9,7):
„Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“
Unser Geben ist eine Antwort auf die Gnade Gottes.
J. Giese